Kombucha ist probiotisch

Kombucha wird aus gezuckertem Tee hergestellt, zu dem eine Kombucha-Pilzkultur (Scoby) hinzugegeben wird. Der Scoby sorgt für den Prozess der Fermentierung, wodurch das Teegetränk seine probiotische Wirkung entfalten kann. Neben der Milchsäure, die bei der Herstellung entsteht, verursacht die Fermentierung auch die Entstehung von Kohlensäure. Dadurch ist Kombucha bereits bei seiner Entstehung kohlensäurehaltig. Erfahrt hier mehr zum Herstellungsprozess von Kombucha.

Nach der Herstellung bleiben zahlreiche Bakterien im Kombucha enthalten, die die probiotische Wirkung von Kombucha auszeichnen. Doch was genau ist eigentlich ein Probiotikum und welche probiotischen Lebensmittel kommen jedem sofort bekannt vor?

Was ist überhaupt ein Probiotikum?

Der Name Probiotikum stammt aus dem griechischen und leitet sich von „pro“ = „für“ und „bios“ = „Leben“ ab. Ein Probiotikum soll also eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Menschen haben. Durch die enthaltenen lebendigen Bakterienkulturen wird vor allem das Immunsystem gestärkt und die Darmflora unterstützt.

Probiotikum, das

Milchäurebakterien enthaltende Substanz, die Lebensmitteln zugesetzt wird und deren Verzehr die Darmflora stärken oder verbessern soll.

https://www.duden.de/rechtschreibung/Probiotikum

Es gibt zahlreiche verschiedene probiotische Bakterienkulturen, worunter Milchsäurebakterien zu den bekanntesten zählen. Auch unterschiedliche Hefen und einige Pilze fallen unter die Kategorie der Probiotika. Ebenso vielseitig wie die Sorten an Probiotika ist das Vorkommen solcher Bakterienkulturen in Lebensmitteln. Es besteht die Möglichkeit, ein Probiotikum als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Dabei handelt es sich meist um ein Pulver, das mehrere Millionen der Bakterien enthält. Alternativ kann man Probiotika auch über Lebensmittel aufnehmen, in denen es durch deren Herstellung bereits vorhanden ist.

Bekannte probiotische Lebensmittel sind zum Beispiel die Milchprodukte Joghurt, Käse und Kefir, sowie Sauerkraut oder saure Gurken. Auch bei deren Herstellungsprozessen findet eine Gärung statt, an der Bakterien oder Hefen beteiligt sind, sodass das Endprodukt weiterhin probiotische Bakterien enthält. Unten erfährst du mehr über die anderen probiotischen Lebensmittel und deren Herstellung.

Was bewirkt ein Probiotikum – und welche Einschränkungen gibt es?

Die Wirkungsweise eines Probiotikums setzt im Darm an. Dort soll es die Entstehung und Verbreitung von Darmkeimen verhindern, sowie die Darmflora bei ihrer Arbeit unterstützen. Probiotika erleichtern die Verdauung und helfen bei typischen Darmbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfungen. Insgesamt sorgt ein Probiotikum dafür, dass die Darmflora sich im Gleichgewicht befindet. Damit ein Probiotikum jedoch seine volle Wirkung entfalten kann, muss es täglich eingenommen werden. Dies kann in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder probiotischen Lebensmitteln geschehen. Ist dies nicht der Fall, gewöhnt sich die Darmflora wieder an ihren alten Zustand und die gewünschte Wirkung kann nicht erzielt werden.

Des Weiteren musst du bei der Auswahl probiotischer Lebensmittel auf einiges geachtet werden. Nicht jeder Joghurt oder das Sauerkraut aus dem Supermarkt ist probiotisch. Damit ein Lebensmittel probiotisch sein kann, müssen die Bakterienkulturen lebendig sein. Das bedeutet, je frischer die Lebensmittel sind, desto probiotischer sind sie. In der Dose verpacktes Sauerkraut wird also kaum noch lebendige Bakterien enthalten und hat dadurch keine probiotische Wirkung mehr. Außerdem ist bei Milchprodukten darauf zu achten, dass durch die Erhitzung im Zuge der Pasteurisierung ihre Probiotika abgetötet wurden. Eine Pasteurisierung schließt damit die Existenz von Probiotika aus.

Auch Kombucha ist nicht zwangsläufig probiotisch. Das in Flaschen abgefüllte Erfrischungsgetränk wird viel zu oft im Herstellungsprozess pasteurisiert und enthält somit keine lebendigen Bakterien mehr. Achte also beim Kauf genau darauf, ob der Kombucha roh oder pasteurisiert hergestellt wurde. Wir waren zu Besuch bei ROH Kombucha, einem Kombucha Hersteller aus Hamburg besucht, der besonders viel Wert auf die rohe Herstellung legt. Um sicher zu sein, dass der Kombucha, den du trinkst auch probiotisch ist, stelle ihn einfach selber her. Wir haben es für dich ausprobiert und unsere Erfahrungen in einer Anleitung zusammengestellt.

Weitere probiotische Lebensmittel

Joghurt

Der wohl bekannteste Vertreter probiotischer Lebensmittel ist der Joghurt. In nahezu jedem Kühlschrank findet sich zumindest ab und zu ein Joghurt. Bei der Herstellung der Milchspeise werden Bakterien zur Milch hinzu gegeben. Eine Fermentierung der Milch durch diese Milchsäurebakterien sorgt für die Entstehung von Joghurt – und ganz nebenbei für seine probiotische Wirkung.

Käse

Sehr verwandt mit Joghurt ist Käse. Auch dieser kann probiotisch sein, was abhängig von seiner Herstellung ist. Einige Käsesorten haben einen hohen Anteil an Probiotika, welcher mit zunehmendem Alter des Käses immer weiter steigt.

Kefir

Ein weiteres Milchprodukt, das zumindest aus den Supermärkten bekannt sein sollte, ist der Kefir. Bei dessen Herstellung wird nicht nur eine Milchsäurebakterienkultur hinzugegeben, sondern zusätzlich der Kefirpilz. Neben den Bakterienkulturen sind also außerdem Hefen enthalten. Dies sorgt dafür, dass Kefir sogar einen noch höheren Probiotikum-Anteil erreicht.

Andere fermentierte Lebensmittel

Auch Lebensmittel, die nicht auf Milchprodukten basieren, können ein Probiotikum enthalten. So entsteht beispielsweise Sauerkraut durch die Fermentierung von Weiß- oder Spitzkohl. Auch bei der Herstellung von sauren Gurken findet ein Gärungsprozess durch Milchsäurebakterien statt. Durch das Einlegen der Gurken in eine Salz-Zucker-Wasser-Lösung entsteht die probiotische Wirkung. All diese probiotischen Lebensmittel haben gemeinsam, dass in ihrem Herstellungsprozess eine Fermentierung bzw. Gärung stattfindet.